Der Pate – The Coppola Restoration (Blu-ray)
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Film: Don Vito Corleone (Marlon Brando) ist das Familienoberhaupt der Corleones. Er wird respektvoll als „Pate“ bezeichnet. Don Vito ist ein New Yorker Mafia-Boss und handelt meistens weise, überlegt und doch mit brutalster Gewalt. Als Don Vito ins Krankenhaus muß übernimmt sein Sohn Sonny (James Caan), ein Hitzkopf, die Geschäfte. Auch der eher schüchterne Sohn Michael (Al Pacino), der mit den Familiengeschäften eher weniger zu tun haben wollte, wird tief ins Mafia-Milieu hineingezogen….. Francis Ford Coppolas Epos „Der Pate“ führte die Top-250-Liste der Internet Movie Database als bester Film mehrmals an. Warum? Coppolas Film ist ein vielschichtiges Werk mit Szenen die eher emotionale Spannung als Aktion bieten. Der Film verzichtet total auf zynische Seitenhiebe und wirkt dadurch sehr ehrlich. Gleichzeitig verlangt der Film die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers. Coppola, der mit Mario Puzo das Drehbuch nach Puzos gleichnamigem Roman verfasste, hat mit diesem Film ein grandioses Meisterwerk geschaffen das viele „Kopien“ nach sich gezogen hat. Brandos Performance als „Don Vito“ ist legendär und wurde mit dem Oscar belohnt, allerdings wollte Brando ihn nicht haben. |
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Bild/Video: 80 % Es gibt kaum einen Film der vom Bild her dunkler ist als „Der Pate“. Gordon Willis, der „Prince of Darkness“ der Kameramänner, hat das Filmmaterial bei allen Innenaufnahmen unterbelichtet, so dass schwarze Bildanteile fast unbelichtet waren. Ältere Veröffentlichungen auf VHS und DVD waren in den dunklen Bereichen leicht grau. Die vorliegende, umfassend restaurierte Fassung korrigiert das „Grau-Problem“, so dass Schwarz wirklich schwarz ist. Allerdings wurde das Bild trotzdem etwas heller gemacht, was zu einem leichten Farbrauschen in den aufgehellten Bereichen geführt hat. Andere Probleme wie die Farbintensität, die Menge der Schmutzpartikel und der Bildstand wurden ebenfalls bearbeitet und verbessert. Der Pate erstrahlt jetzt in goldenen Farben, mit brauchbarer Detailauflösung, aber auch mit heftiger Bildkörnung. Im Gegensatz zur DVD-Version (der restaurierten Fassung und der alten DVD-Fassung) wurde für die Blu-ray-Version kaum ein Rauschfilter verwendet, so dass es zwar ein beständiges Rauschen (Filmkorn und Farbrauschen) zu sehen gibt, aber kein stehendes Rauschen. Dazu hat Paramount die gesamte Disc-Kapazität genutzt um eine hohe Bilddatenrate hinzubekommen. Die Bildschärfe ist aber, bedingt durch die verwendete Filmtechnik, nur in einigen wenigen Szenen auf dem gewohnten HD-Niveau, aber wesentlich besser als die der DVD; doch besser wird es bei diesem Film nicht mehr gehen. English: There is rarely a film which is darker than „The Godfather“. Gordon Willis, „The Prince of Darkness“ of the directors of photography underexposed all indoor scenes in a way that black picture areas were even almost unexposed. Older releases on VHS and DVD offered instead of black some grey tones. In this new extensive restoration the grey problems are fixed, together with other problems like color intensity, the amount of dirt specks and telecine wobble. But the picture was also brightened so that there is a small color noise visible in the brightened areas. The Godfather shines now in golden colors with an acceptable detail resolution, but also with a high amount of film grain. Unlike the DVD edtion (of this restored version and the old version on DVD) the picture was not treated with heavy DVNR, there is indeed a lot of noise (film grain and a little bit of color noise) visible, but there is no steady noise noticeable. To accomplish this Paramount used the whole capacity of the disc to ensure a high video bit rate. Due to the filming technology the detail resolution and sharpness is not very HD-like but way better than DVD and maybe as good as could be. |
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Audio: Englisch 60% / Deutsch (Neusynchro): 75% / Deutsch-Mono (alte Synchro): 30% Der englische TrueHD-Ton von Der Pate erklingt recht frontlastig. Die Musik erzeugt etwas Atmosphäre, die Dialoge jedoch klingen recht dünn und dumpf. Die deutsche Neu-Synchro in 5.1 klingt wesentlich sauberer und räumlicher, jedoch muss man sich hier erstmal an die Synchronstimme von Al Pacino (Lutz Mackensy) gewöhnen. Lutz Mackensy hat zwar auch die Originalsynchro gesprochen, doch klingt er heute schon wesentlich anders. Zudem hat man sich inzwischen an die Stimme von Frank Glaubrecht gewöhnt. Die alte Synchro in mono ist erschreckend dumpf und dünn. Was ist passiert? Leider sind alle magnetischen Aufzeichnungen der Synchronisation verloren gegangen! Deswegen mußte der Lichtton (von den ca. 37 Jahre alten Filmkopien) eingelesen werden. Dieser Ton war (verständlicherweise) in einem extrem schlechten Zustand. Außerdem besitzt der Lichtton, systembedingt, eine wesentlich geringere Dynamik als der magnetische Ton. Die digitalisierte Lichttonspur wurde mit einem Rauschunterdrückungssystem bearbeitet und restauriert. Das Ergebnis erinnert dennoch an den Filmton aus den 50/60er Jahren. Eine Bearbeitung mit dem deutschen, inzwischen leider eingestellen, Ton-Restaurierungssystem SASS hätte evtl. noch mehr rausgeholt. Leider wurden beim Encodieren die Prioritäten etwas verkehrt gesetzt. Ein Filmton von 1972 (HiFi war in der Filmindustrie zu dieser Zeit ein Fremdwort) bietet keine 144 dB Dynamik um ihn mit 24 Bit zu kodieren….wozu dann platzverschwenderischen TrueHD-Ton mit 24 Bit? 16 Bit reichen hier vollkommen aus, was wohl den Nebeneffekt hätte, dass auch der deutsche Ton in TrueHD (mit 16 Bit) draufpassen würde (TrueHD-Ton mit 16 Bit benötigt ca. die Hälfte des Platzes als TrueHD-Ton mit 24 Bit). Den alten Monoton hätte man auch mit 256 kbps statt 192 kbps kodieren, sowie noch den englischen Monoton mit 256 kbps hinzufügen können. Dafür reichen die 630 MB an Platz noch aus. Insgesamt kann man die Tonspuren mit befriedigend bewerten. English: The English TrueHD track of The Godfather is a bit front heavy. The score creates some kind of a sound field but the dialogues sound somewhat thin and dull. The new German dubbing in 5.1 (Dolby Digital with 640 kbps) sounds cleaner and offers a better sound field than the English original. But the dubbing voice of Al Pacino (Lutz Mackensy) sounds nowadays a bit strange. Lutz Mackensy did the original dubbing but his voice changed tremendously, additionally we got used to the voice of Frank Glaubrecht. The old dubbing in mono sounds extremely thin and muffled. What happened here? Unfortunately all magnetic recordings of the German audio are lost. So the optical soundtrack (from a 37 year old source) had to be digitalized. This elements were (understandably) in a bad shape. Additionally optical soundtracks offer, due to the limitations of the system, a much lower dynamic range than magnetic recordings. The digitalized optical track was treated with digital noise reduction and restored. The result is a track which sounds like a soundtrack of a 50th/60th movie. A restoration with the discontinued German audio restoration tool SASS could have lead to a better result. Unfortunately the encoding was carried out with the wrong priorities. A movie soundtrack from 1972 („HiFi“ was then not existend in the movie business) does not offer a dynamic range of 144 dB, so why encode it with 24 Bits and waste a lot of space? 16 Bits are more than enough (= 96 dB). With the use of 16 Bit instead of 24 the German track could also be upgraded to TrueHD (with 16 Bit), because a TrueHD track with 16 Bit needs half the space of a TrueHD track with 24 Bit. There are 630 MB space left on the disc to upgrade the German mono track from 192 kbps to 256 kbps and there is even enough space to include also the English original mono track with 256 kbps on the disc. All in all the quality of the audio tracks is acceptable.
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Extras/Bonusmaterial: Disc 4: Vier Kurzfilme über den Paten: 8 Min. in HD: – Der Familienstammbaum (Texttafeln) 2001 DVD Archiv: – Einblicke: 70:30 Min. – Coppola und Puzo beim Schreiben des Drehbuches: 7:46 Min. ca. 116 Min. „Film“-Beiträge Filmemacher (Texttafeln): Galerien: Trailer (alle anamorph, 1.78:1): Foto-Galerie: 107 Standbilder Verbrecher Galerie: 10 Standbilder Auszeichnungen und Reaktionen: Nominierungen und Preise 1974 Intro für die TV-Ausstrahlung: 1:32 Min. Zusätzliche Szenen – Die „Pate-Chronologie“: 1917 – 1927: 1931 – 1945 / Szenen von 1945: 1946 – 1955 / Szenen von 1947 – 1955: 1948 – 1955: 1956 – 1997 / Szenen von 1958 – 1979: 1958 – 1979: Alle Szenen zusammen: 47:39 Min. |
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Resümee: Eine sehr schöne Restaurierung mit einem brauchbaren Bild, einer klanglich guten Neusynchro und einer Riesenmenge Extras, Leider liegt (mal wieder) der deutsche Ton nicht in einem Lossless-Format vor. Trotzdem ein Must-Have….Review zu Der Pate 2 demnächst…. A very nice restoration with an acceptable picture quality, a new good sounding German dubbing and huge amount of bonus material. A German lossless track is (again) absent. Nevertheless a must have….The review for The Godfather Part 2 comes soon… |